Warten auf Godot

Ich habe ein kinetisches Objekt erschaffen, das ich "Warten auf Godot" genannt habe. Dieses Werk verkörpert meine Faszination für das Konzept der Zeit und die schwebende Qualität des Wartens. Mit einfachen Mitteln - einer Teleskopantenne, einem 2mm starken Draht, einem Faden und zwei 20 mm großen Kugeln in Rot und Blau - habe ich eine stille, doch sprechende Installation ins Leben gerufen.

Mein Werk wird angetrieben von einem verborgenen DC-Motor, dessen Impulssteuerung alle zehn Sekunden einen dezenten Impuls aussendet. Dieser Impuls bewirkt, dass sich die Antenne um ihre vertikale Achse dreht und die Kugeln in eine leichte, fast meditative Schwingung versetzt werden. Ich wollte, dass diese Bewegung die subtile, oft unbemerkte Dynamik des Wartens einfängt - jenen Zustand, in dem wir uns physisch nicht bewegen, aber innerlich in einer Welt der Erwartung leben.

Die Steuerung über einen einfachen Schiebeschalter und die Energieversorgung durch zwei AA-Batterien verleihen dem Objekt eine gewisse Autarkie und Mobilität. Mit einer Größe von 26 x 10 x 32 cm ist es gedacht als intimes Werk, das den Betrachtenden Raum gibt, sich auf das innere Schwingen der Erwartung einzulassen.

In "Warten auf Godot" habe ich eine physische Manifestation des Wartens erschaffen, die das Auge einfängt und den Geist auf eine Reise durch die Zeit schickt. Es ist ein Stück von mir, ein Ausdruck meiner Gedanken und Gefühle über die stille Dramatik des Wartens, das so allgegenwärtig ist in unserem Leben.